Handarbeit mit Filz und Papier

Eigentlich war ich nie ein besonders großer Fan von Filz. Das Material war mir nicht weich genug, nicht schön genug, nicht kuschelig genug, einfach nicht genug. Aber hey! Aus Filz kann man ja nicht nur Hausschuhe herstellen, sondern z.B. auch ganz wundervolle, einzigartige Glückwunschkarten!!

Ich bin nämlich seit eh und je ein großer Fan von Postkarten und Glückwunschkarten aller Art. Je ausgefallener und je besonderer, umso besser. Allerdings bin ich in der Auswahl sehr eigen, denn zu übertrieben darf es am Ende auch nicht sein. Schlicht und doch besonders? Da blieb für mich nur die Gleichung Filz + Papier + Lasergravur = "Alles Liebe"

Meine filzige Handarbeit wird von einer Maschine tatkräftig unterstützt - einem Lasergerät. Gott sei Dank, denn ich kann wirklich recht viel. Aber eines kann ich nicht: vernünftig ausschneiden. In einer geraden Linie etwas abschneiden?? Undenkbar. Wenn ich das ernsthaft versuchen sollte, müsste man die Definition von "gerade" überdenken. Das Schöne: der Laser kann nicht nur (sehr gerade) schneiden, sondern auch traumhaft gravieren.

Aber alles der Reihe nach - so geht meine filzige Papierhandarbeit:
  1. Digitale Motivaufbereitung - es ist digitale Handarbeit angesagt, denn der Laser braucht ein spezielles Dateiformat sowie eine Laservorlage, um überhaupt wissen zu können, was er denn für mich tun soll.
  2. Mit dem Laserschwert...äh nicht ganz, aber fast - jetzt darf die Maschine ran. Wichtig ist hier die richtige Einstellung und Ausrichtung. Mit Gefühl, viel Erfahrung und Geduld ist es umso schöner, was der Laser am Ende eines Bearbeitungsvorgangs offenbart. Bsss bsss und schon schneidet und graviert er dein Lieblingsmotiv. Da entstehen unentdeckte Möglichkeiten... Tag für Tag!
  3. Einzelteil-Puzzle - jetzt kommt die wirkliche Handarbeit. Denn die verschiedenen Einzelteile, die man aus der Maschine gefischt und gereinigt hat, geben so für sich teilweise noch nicht besonders viel Sinn. Irgendwie müssen sie zu einem wundervollen Ganzen zusammengesetzt werden. Es gilt, standgenau die freie, ausgelaserte Fläche im Papier mit den gelaserten Filzformen zu ersetzen. Der Filz ist auf der Rückseite mit einer Klebeschicht versehen. Trägerpapier abziehen und rauf aufs Papier. Jetzt bloß nicht niesen!!
  4. Beim Auslasern der Figuren aus dem Papier entstehen Abfallprodukte. Aber wieso sollte ich ein Herz aus Kraftpapier entsorgen? Das lässt sich doch wunderbar auf den Umschlag für die neu entstandene Glückwunschkarte kleben. Gesagt, getan. Ab in den Umschlag mit der tollen Karte und loooos!
  5. Ach nein, STOP! Fast hätte ich das Wichtigste vergessen! Das Kreativplatzl-Branding - das mache ich ganz klassisch ohne viel Aufwand mit Stempel und Stempelkissen. Zack, schon ist die Karte gebrandet und kann verschenkt werden!

FERTIG, UM EINEM MENSCHEN EINE TOLLE FREUDE ZU MACHEN!

 
 
 
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